Lymphatische Filariose ist eine Wurmerkrankung. Frühstadien des Fadenwurmes nisten sich in den Lymphgefäßen ein und wachsen dort heran. Es kommt zu Ödemen, die zum Beispiel Beine oder Hoden extrem anschwellen lassen.
Lymphatische Filariose – was ist das eigentlich?
Lymphatische Filariose ist eine Wurmerkrankung. Frühstadien des Wurmes gelangen über Mückenstiche in den Körper, diese nisten sich in den Lymphgefässen ein und wachsen zu adulten Würmern heran.
Die Erstinfektion erfolgt in den tropischen Epidemiegebieten oft bereits im Kindesalter. Durch die vielen lebenden und abgestorbenen Mikrofilarien in den Lymphgefäßen und der damit zusammenhängenden Entzündung kommt es im zeitlichen Verlauf zur dauerhaften Schädigung des Lymphsystems und zum Lymphstau mit Bildung von Lymphödemen (chronische lymphatische Filariose) kommen.
Lymphödeme können natürlich auch andere Ursachen haben – auch in unseren Breiten sind Lymphödeme häufig.
Aufgrund von massiven Schwellungen der betroffenen Körperteile (vor allem Beine, aber oft sind auch die Hoden betroffen) und immer wiederkehrender Schmerzattacken sind die Patient:innen in ihrem Alltag schwer beeinträchtig. Oft kommt es wegen der sichtbaren Entstellungen sogar zu Stigmatisierung und Ausgrenzung. Infolge der Schwellungen ist die Haut schlecht durchblutet und es kommt zu Wunden und Infektionen, die sich zu chronischen Geschwüren entwickeln können.
Wie bei anderen Wurmerkrankungen gibt es bei Lymphatische Filariose die Möglichkeit der vorbeugenden (präventiven) Behandlung.
Durch die einmalige Gabe von zwei Medikamenten (Albendazol+ DEC oder Albendazol und Invermectin) in der Gesamtbevölkerung kann die Krankheitslast in den betroffenen Gemeinden deutlich reduziert werden: Die Erkrankung wird bei Neuinfizierten frühzeitig eliminiert, die Mücken werden beim Stechen nicht mehr mit den Würmern infiziert und können damit die Erkrankung auch nicht mehr übertragen.
Bei Patient:innen mit chronischer Lymphatischen Filariose ist eine längere medikamentöse Therapie (3 bis 6 Wochen) mit verschiedenen Präparaten erforderlich (z.B. Albendazol, Doxicyclin, Invermectin, DEC). Darunter kommt es manchmal zu einer Abschwellung der Ödeme, in vielen Fällen aber bleibt die Schwellung erhalten. Eine dauerhafte Pflege – Kompression, Lymphdrainage, Hochlagerung der betroffenen Extremität, regelmäßiges Waschen und Einreiben der betroffenen Extremität, Tragen von passendem Schuhwerk etc. – und Inspektion der betroffenen Körperteile ist für die Prävention von Komplikationen in diesen Fällen unerlässlich. Bei der Hydrocele (Schwellung des Hodens) ist ein chirurgischer Eingriff das Mittel der Wahl.
Die betroffenen Körperteile schwellen immer weiter an, es kann zu einer Zunahme der Schmerzattacken und zur kompletten Immobilisierung des Betroffenen kommen. Das Risiko der Entstehung von Wunden, die sich superinfizieren steigt, die Patient:innen können Wundrosen (Erysipel) erleiden, die nicht selten ohne rechtzeitige antibiotische Behandlung tödlich verlaufen können. Wie bei Lepra auch, werden die Patient:innen zusätzlich aufgrund von massiven und sichtbaren Lymphödemen stigmatisiert.
So hilft die DAHW, Lymphatische Filariose zu stoppen:
Wir behandeln Patient:innen in den fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung. Dazu bilden wir zum Beispiel auch Gesundheitspersonal weiter. So kann schweren Behinderungen infolge einer Lymphatischen Filariose vorgebeugt werden.
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Mumidevsah, 62
„Ich habe Lymphatische Filariose seit ich fünf bin. Jetzt haben die Krankenschwestern mir gezeigt, wie ich mein Bein pflegen und massieren kann. Die Schwellung ist zurückgegangen!“
Die Stechmücke
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In Indien sind vernachlässigte Tropenkrankheiten wie Lymphatische Filariose weit verbreitet. Es mangelt jedoch an… Weitere Infos
In über 20 Ländern setzt die DAHW sich ein, um Menschen mit armutsbedingten Krankheiten zu helfen – und andere vor ihnen zu bewahren.

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